Ob Cruisen im Pulverschnee oder Freestyle mit akrobatischen Sprüngen... Das vielseitige Snowkiten mischt als Trendsportart seit vielen Jahren die Wintersport-Szene auf und tritt nun berechtigterweise seinen verdienten Siegeszug als wohl aufregendste und dynamischste Wintersportart an.
Einmal mit Trick 17 die Physik außer Kraft setzen. Beim Snowkiten springt man höher und weiter, als man es sich je hätte träumen lassen, und landet dennoch sanft wieder auf der Piste. Rasant fegt man über unberührten Pulverschnee – ja sogar bergauf zieht einen das Kite. Die Möglichkeiten scheinen nahezu unbegrenzt.
Beim Snowkiten lässt man sich auf Snowboard oder Ski von einem rund 6-15 m² großen Zugdrachen (Kite bzw. Powerkite genannt) an etwa 25 m langen Leinen rein durch die Windkraft über Schnee oder Eis ziehen.
Snowkiten kann jeder! Wer allerdings schon Vorkenntnisse aus anderen Sportarten mitbringt, ist selbstverständlich im Vorteil. Wenn man beispielsweise relativ sicher auf Snowboard oder Skiern steht, sollte man mit dem Snowkiten schnell erste Erfolge erzielen, denn die Grundlagen sind recht einfach zu erlernen.
Dennoch sollten sich Anfänger keinesfalls alleine versuchen - die ersten Schritte müssen immer von einem erfahrenen Kitelehrer begleitet werden, da trotz allem Vergnügen (gerade für ungeübte Anfänger) das Snowkiting eine sehr gefährliche Sportart sein kann. Snowkiter siedeln oft aus den unterschiedlichsten Sportarten zum Snowkiten über: Snowboarden, Skifahren, Segelfliegen, Gleitschirmfliegen oder Kitesurfen.
Mittlerweile gibt es in den meisten Ländern Snowkiter und somit auch Spots auf denen man fahren kann und auch darf. Im Grunde reicht hierfür schon ein Schneefeld, frei von Straßen, Häusen, Stromleitungen oder anderen Hindernissen. Aber Achtung! Man sollte immer darauf achten, dass man niemanden behindert und ob das Snowkiten an diesem Platz auch wirklich erlaubt ist.
Nicht alles was als neu und modern deklariert ist, wird dieser Anforderung auch gerecht: Schaut man sich die Geschichte des Snowkitens oder Schneesegelns an, könnte man das Ganze schon beinahe als traditionell bezeichnen.
In Gebieten wie beispielsweise der Rhön und Hochplateaus des Riesengebirges ließ man sich schon Anfang letzten Jahrhunderts auf Skiern vom Wind mitziehen. Viel wurde seit der Jahrhundertwende herumexperimentiert, und schon in den 20er/30er Jahren düsten die ersten "Skisegler" über die Hochplateaus.
Doch erst Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde von Dieter Strasilla das Skisailing entwickelt mit Hilfe von Fall- und Gleitschirmen. Die entsprechenden Patente hierfür wurden im Zeitraum von 1976 bis 1979 angemeldet. So ging eine Reise los, die bei dem rasante Actionsport von heute endet.
Genau wie in anderen Sportarten wurden auch für das Snowkiting mittlerweile einige Verbände gegründet. Dort kann man sich jederzeit über die Ausbildung und Möglichkeiten informieren, um sicherzugehen, dass man auch die Qualität geboten bekommt, die man sich wünscht. Die Verbände tragen beispielsweise auch eigene Meisterschaften aus.
Die International Snow Kiting Association (kurz: ISKA) hat es sich zum Ziel gesetzt, sich international für das Snowkiten einzusetzen. Besonders beliebt ist die ISKA-Snowkitetour, die ihre Teilnehmer zu verschiedenen Tourstopps führt.
Der Kitesport ist überaus vielseitig - mit Snowkiting alleine ist es noch nicht getan.
Das Kitesurfing ist mittlerweile wohl die bekannteste Variante dieser Drachensportarten: Bei dieser Variante des Windsurfens wird statt eines Segels ein Lenkdrachen für die Fortbewegung verwendet. Man benutzt spezielle Kitesurfboards. Hierbei kann man die gängigen Mattenschirme wie beim Snowkiten verwenden, doch es empfiehlt sich, auf die sogenannten Tubeschirme auszuweichen. Diese werden vor dem Start aufgepumpt, um zu verhindern, dass sich der Schirm vollsaugt oder im Wasser untergeht.
Hier werden mehrrumpfige Boote oder kanuähnliche Gefährte von Schirmen bzw. Drachen gezogen.
Im Jahre 1990 entwickelte Peter Lynn den ersten Kitebuggy. Er ist ein dreirädriges Fahrzeug, das man mit den Füßen an der Vorderachse steuert. Die breite Hinterachse sorgt für Halt beim Kurvenfahren. Geschwindigkeit bekommt der Buggy über einen C-Kite, der über vier Leinen gesteuert wird.
Beim Speedriding fliegt man bei hoher Geschwindigkeit nur wenige Meter über dem Gelände. Das Ganze ist sehr dicht am Snowkiten, nur deutlich rasanter und sehr adrenalinfördernd - erfordert allerdings auch ein hohes Maß an Geschick und Übung.
Hierbei fährt man mit kleinen Kufenwagen oder Schlittschuhen über eine Eisfläche, gezogen von einem Drachen.