Nur wenige Jahre ist es her, dass Ex-Ski-Weltmeister Bode Miller zusammen mit Andy Wirth eine neue Skifirma ins Leben gerufen hat: Peak Ski! Hier in Europa ist Miller mit seinen Allmountain- und Freeride-Modellen noch nicht sehr präsent, aber das soll sich ändern. Wir haben den aktuell hier erhältlichen Peak Ski 88 einem Kurztest unterzogen.
Im folgenden Video erklären die Gründer der Skifirma, was hinter ihrer Idee steckt, neue Ski auf den Markt zu bringen.
Eine zentrale Technologie von Peak Skis ist die sogenannte KeyHole Technology™. Diese entstand aus einer Modifikation während Millers Weltcup-Zeit, bei der ein Einschnitt in ein Metalllaminat des Skis vorgenommen wurde, um Dämpfungsplatten anzubringen. Dieser Einschnitt führte zu einem fehlerverzeihenden Kurveneingang und einem kraftvollen Kantenfahren. Miller erkannte den Vorteil sofort und gewann dank dieses Skis den Riesenslalom-Weltcup. Peak Skis nutzt nun einen ähnlichen "Cutaway" und nennt diese Technologie KeyHole Technology™, die das Potenzial eines Skis voll ausschöpfen soll. Abseits der Piste will Peak Ski durch das KeyHole™ den Sidecut der breiteren Skier reduzieren, so dass sie im weichen, harschen und nicht verfestigten Backcountry-Schnee besser laufen. Mehr Informationen gibt es im Video:
Während Peak Ski in Amerika schon ein Nachfolgemodell des "88 by Bode Miller" gelauncht hat, haben wir noch den Ski aus der vergangenen Saison unter den Füßen gehabt. Die Unterschiede dürften nur marginal sein, werfen wir also einen Blick auf die Performance auf und neben der Piste. Was kann der Ski des ehemaligen US-Weltstars? Welche Technologien werden verwendet? Wie verhält sich der Peak Ski 88 am Berg?
Der 88 ist der Allround-Ski der Peak-Ski-Serie und soll die ultimative Balance aus Power, Kontrolle und Vielseitigkeit bieten. Die 88 bezieht sich dabei auf die Breite unter der Bindung, zudem hat Peak noch Ski mit einer Mittelbreite von 78 mm, 98 mm, 104 mm und 110 mm im Angebot.
Die neueste Version des Peak 88 hat einen etwas weniger aggressiven Sidecut als das Modell 23/24, das wir testeten, und dürfte damit ideal für Skifahrer sein, die ein stabileres, anpassungsfähiges Fahrverhalten in allen Geländearten wünschen. Unser Testmodell zeigte sich auf der Piste sehr lebendig, drehfreudig und dynamisch im Kantenwechsel. Der Ski ist in der Testlänge von 176 cm leicht in jeder Hinsicht: Leichtgewichtig, leicht zu drehen, leicht zu steuern und leicht zu kontrollieren. Allerdings nicht unbedingt bei höchsten Geschwindigkeiten auf der Kante und bei sehr dynamischen Kurzschwüngen im steilen Gelände, wo er ab und an etwas ins Rattern kommt - doch für superaggressives Skifahren ist der Allrounder auch nicht gemacht, schließlich ist er keine Riesenslalom- oder Slalom-Racemaschine. Umso erstaunlicher, wie viel Fahrspaß der Peak 88 in jedem Gelände vermittelt. Für uns ist er zwar deutlich mehr ein Pistenski für den ganzen Tag als ein Geländeski, doch auch hier kann er, ein gewisses Fahrkönnen vorausgesetzt, eingesetzt werden.
Fazit: Mit seiner Dynamik hat uns Bode Millers Peak 88 absolut überzeugt und zeigte kaum Schwächen. Wenn überhaupt, kann man Punkte bei der Kantenstabilität bei schnellen und langen Carvingschwüngen und bei kräftigem Kanten im Steilhang abziehen, ansonsten zeigt er sich vor allem auf der Piste als kraftsparender, drehfreudiger und angenehmer Ski, der jede Situation meistert. Und da der neue Peak 88 (im roten Design) in Bezug auf seine Laufruhe wohl noch verbessert wurde und auch die Macher von Peak Ski diesen "Schwachpunkt" identifizierten, sollten Ski-Fans diesen Ski durchaus im Auge behalten!