Egal ob als Reiseziel oder nur zum Transit: In den beliebtesten Urlaubsregionen der Alpen wird eine Autobahnmaut fällig. Ob als Vignette wie in Österreich und der Schweiz oder mit Bezahlstationen wie in Frankreich oder Italien: Alle Autofahrer werden hier zur Kasse gebeten. Wir informieren über die Regelungen in den einzelnen Ländern.
Die Klebevignetten für Österreich sind ab Ende November, die Vignetten für die Schweiz ab Anfang Dezember in allen ADAC-Geschäftsstellen oder im Internet erhältlich.
Wer auf österreichischen Autobahnen unterwegs ist, braucht eine Vignette. Die Mautpflicht gilt auch auf Stadtautobahnen und Schnellstraßen, wenn dementsprechende Hinweisschilder dort stehen.
Diese gibt es ab 2024 in vier unterschiedlichen Varianten: Als Jahresvignette (gültig vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des nächsten Jahres), als 2-Monats-Vignette, als 10-Tages-Vignette und neu auch als Tagesvignette. Die Kurzzeitvignetten gelten immer ab dem Datum, das mit einer Lochung am Rand markiert wird. Das "Pickerl" muss direkt auf der Windschutzscheibe des Autos angebracht werden, am besten links oben oder hinter dem Rückspiegel.
Alternativ gibt es seit 2018 auch die Möglichkeit, eine digitale Vignette zu kaufen: Hierbei ist die Vignette an das Autokennzeichen gebunden und wird in einer Datenbank erfasst. So kann man sich das Ankleben der Vignette sparen und sich sogar daran erinnern lassen, dass die Jahresvignette neu gekauft werden muss.
Die Vignetten sind an vielen Tankstellen und Raststätten in Grenznähe erhältlich, man kann sie aber auch vorab schon bei Automobilclubs wie dem ADAC oder bei der ASFINAG kaufen, dem österreichischen Autobahnbetreiber. Wer ohne oder mit manipulierter Vignette unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von bis zu 240 Euro.
Gültig ab 1. Dezember 2023
Gültig ab 1. Dezember 2023
Leider nein, für manche Streckenabschnitte wird zusätzlich zum Pickerl noch eine Extra-Gebühr fällig, zum Beispiel auf dem Brenner oder der Tauernautobahn. Diese Sondermaut bezahlt man direkt an der Mautstelle oder mit Videomaut. Außerdem muss man auch für manche Alpenstraßen wie der Großglockner Hochalpenstraße extra zahlen.
In der Schweiz gibt es eine Autobahnvignette, da die Autobahnen und Autostraßen (Nationalstraßen) kostenpflichtig sind. Die Vignette gibt es nur als Jahresvignette (Gültig vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres) und kann unter anderem an Tankstellen oder bei der Post gekauft werden. Sie muss innen auf die Windschutzscheibe geklebt werden und zwar entweder links unten, links oben oder hinter dem Rückspiegel. Seit August 2023 gibt es auch eine E-Vignette, die online bezogen werden kann.
Für manche Tunnel muss eine Extra-Maut bezahlt werden wie dem Großer St. Bernhard-Tunnel oder dem Mont Blanc-Tunnel. Außerdem wird bei manchen Strecken empfohlen, den Bahnverlad (Autozug) zu nutzen, was ebenfalls zusätzliche Kosten verursacht.
Schon seit 1924, als die erste Autobahn eröffnet wurde, wird in Italien Maut erhoben. Heute wird bei der Fahrt auf allen Autobahnen mit grünem Autobahnschild eine Gebühr fällig, Schnellstraßen mit blauem Schild sind hingegen kostenlos. Die Maut in Italien richtet sich nach der gefahrenen Strecke und nach dem Fahrzeugtyp. Daher gibt es keine allgemeingültige Vignette, sondern Mautstationen, an denen die Gebühr bezahlt werden muss. Wer mit dem Auto fährt, muss ungefähr mit sieben Cent pro Kilometer Autobahnmaut rechnen. Im Internet gibt es Mautrechner, mit dem man sich die genauen Kosten ausrechnen kann. Die Fahrt vom Brenner bis an den Gardasee kostet beispielsweise rund 16 Euro.
Für die verschiedenen Bezahlarten gibt es meist unterschiedliche Schalter, die speziell gekennzeichnet sind: Weiße Schilder bedeutet Barzahlung, gelb Telepass und blau Kreditkarte oder Viacard. Hat man sich aus Versehen in die falsche Schlange eingereiht: Bloß nicht rückwärts fahren, das ist aus Sicherheitsgründen streng verboten! Dann muss man in den sauren Apfel beißen und am Schalter oder Automaten den "Hilfe"-Knopf drücken.
Auch in Italien wird für manche Pässe und Tunnel in den Alpen noch eine Extra-Gebühr fällig. So zahlt man beispielsweise für die Hin- und Rückfahrt durch den Mont Blanc-Tunnel nach Frankreich 64,20 Euro mit dem PKW.
In Frankreich gibt es ebenfalls ein entfernungsabhängiges Mautsystem mit Mautstellen, die an Auf- oder Abfahrten oder beim Autobahnwechsel eine Gebühr kassieren. Fällig wird diese Maut auf den meisten Autobahnen, außerdem auf einigen Brücken, Tunnel und Schnellstraßen. Einige Abschnitte sind jedoch kostenlos, zum Beispiel weite Strecken der Autobahn durch das Massif Central von Clermont-Ferrand nach Montpellier. PKW-Fahrer müssen mit Kosten von ungefähr sieben Cent pro Kilometer rechnen.
Stand der Informationen: November 2023, keine Gewähr