Zu wenig Schnee im Winter, zu viel Hitze im Sommer: Saas-Fee sagt zum ersten Mal die Sommerskisaison ab. Eigentlich hätte die Sommersaison auf dem Gletscher am 16. Juli starten sollen. Damit gibt es in der ganzen Schweiz mit Zermatt aktuell nur noch ein Sommerskigebiet.
Der Gletscher bleibt für Hobby-Skifahrer erstmal geschlossen: Zum ersten Mal fällt die Sommerskisaison in diesem Jahr aus. Lediglich für die Profi-Teams werden Pisten zum Training geöffnet, aber auch das nur eingeschränkt: Nur etwa die Hälfte der Abfahrten sind befahrbar.
Als Grund werden von den Bergbahnen mehrere Ursachen genannt: Im Winter hat es wenig geschneit und in den vergangenen Wochen waren die Temperaturen extrem hoch, so habe es bis auf eine Höhe von 3.500 m geregnet. In Saas-Fee hofft man nun auf besseres - also kühleres - Wetter mit Schneefällen auf dem Gletscher im August, um mehr Pisten öffnen zu können. Denn noch hat man das Sommer-Geschäft nicht aufgegeben. Welche Maßnahmen dazu in Zukunft ergriffen werden müssen, wird derzeit geprüft. Auch der Einsatz von künstlicher Beschneiung auf dem Gletscher wird nicht ausgeschlossen, allerdings ist das wegen der Bewegungen im Gletscher eine Herausforderung, da keine Leitungen verlegt werden können.
Nach der Absage der Sommerski-Saison in Saas-Fee ist Zermatt das einzig verbliebene Skigebiet mit Sommerbetrieb in der Schweiz. Bis zu 21 km Pisten haben hier geöffnet, aber auch hier ist die Lage kritisch, denn laut Bergbahnen sieht der Gletscher hier bereits jetzt so aus wie normalerweise erst Ende August.
Die aktuelle Situation in Saas-Fee reiht sich nahtlos in die Entwicklung der vergangenen Jahre ein, in denen immer mehr Skigebiete ihren Sommerbetrieb aufgeben mussten. Konnte man früher beispielsweise auch in Engelberg oder Verbier in den Sommermonaten über die Pisten fegen, ist die schon länger nicht mehr möglich. Wohl nur ein Vorgeschmack dessen, was Skigebiete und Skifahrer erwartet, wenn der Klimawandel weiter voranschreitet und Skifahren nur noch in höheren und Gletscherlagen möglich sein wird - und im Sommer nicht mal mehr dort.