Der SWR berichtet über eine interne E-Mail des Geschäftsführers der Feldbergbahnen, Julian Probst, an Gemeinderatmitglieder. Darin werden mögliche Folgen einer Insolvenz ebenso thematisiert wie bestehende Schulden und Darlehen der Liftgesellschaft. Stehen die Feldbergbahnen vor dem finanziellen Kollaps?
"Steckt das größte Skigebiet des Landes in wirtschaftlichen Schwierigkeiten?", fragt der SWR. Geschäftsführer Probst dementiert, eine Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz stehe nicht zur Debatte. Warum dann diese E-Mail an den Gemeinderat? Das bleibt zunächst Probsts Geheimnis.
Fest steht: Der Winter am Feldberg war so schlecht wie lange nicht mehr. Insbesondere der Februar, der katastrophale Schneeverhältnisse brachte. Zum Teil waren nur die Übungslifte in Betrieb, bevor das Skigebiet dann vollständig schließen musste. Probst beschwichtigt gegenüber dem SWR: "Wir hatten gute Winter die vergangenen Jahre, dort konnten wir gut wirtschaften. Jetzt haben sich ein paar aneinandergereiht, die nicht so gut waren, die wir jetzt gemeinsam aufarbeiten müssen. Aber wir sind zuversichtlich, dass auch wieder bessere Winter kommen."
Ob es sich dabei nur um Durchhalteparolen handelt? Und was ist mit den Investitionen von 40 bis 50 Millionen Euro in eine Ganzjahresgondelbahn, die noch vor nicht allzu langer Zeit Thema waren?
Fragen über Fragen, die auch in der kürzlich veröffentlichten Pressemitteillung der Feldbergbahnen nicht final geklärt werden. Im "vorläufigen Fazit zur Wintersaison am Feldberg 2023/2024" spricht man von einem "guten Saisonstart", von einer "durchwachsenen Saison", von "widrigen Wetterbedingungen" - aber zufriedenen Gästen. Das alles passt wenig zusammen.
Daran ändern auch die letzten Sätze der Pressemitteilung nichts: "Klar ist, dass der Klimawandel auch das Skigebiet Feldberg vor große Herausforderungen stellt: „Vor allem die Zunahme von Extremwettereignissen und starken Wetterschwankungen hat Auswirkungen auf unsere Planungssicherheit. Wir sind fest davon überzeugt, dass auch künftig Skisport am Feldberg möglich ist – wir setzen uns daher für eine nachhaltige Modernisierung des Skigebiets und die Weiterentwicklung zur Ganzjahresdestination ein“, sagt Julian Probst. "Mit dem starken Rückhalt unserer Gesellschafter und der großen Unterstützung aus der Region schauen wir zuversichtlich in die Zukunft des Wintersports am Feldberg und im Schwarzwald.“
Zuversichtlichkeit nach außen, aber intern über Gefahren einer Insolvenz sprechen? Man wird abwarten müssen, das letzte Wort zu diesem Thema scheint am Feldberg noch nicht gesprochen.