Die Jecken sind los, die Berge erstrahlen in schönstem Sonnenschein, mildes Wetter sorgt für gute Laune und Frühlingsschnee. Die Faschingswoche bringt mehr als nur einen Hauch von Frühling in die Skigebiete der Alpen und es sieht so aus, als würde der Winter sich verabschieden. Doch zu früh sollten Wintersportler die Flinte nicht ins Korn werfen, auch wenn die Schneelage aktuell relativ dürftig ist und die sonnig-milde Woche diese nicht gerade verbessern dürfte. Ab kommenden Sonntag bahnt sich wohl eine Wetterumstellung an - und es dürfte in den Alpen auch nochmal ordentlich schneien!
Wir schauen in unserem Schneebericht vom 07. März, wie aktuell die Lage in den Alpen und den Mittelgebirgen ist, wo ihr Skifahren könnt und wie das Bergwetter der kommenden Tage wird.
Uns erreichen aktuell immer mal wieder Nachfragen und Beschwerden zu den Schneehöhen, die wir auf unserem Portal angeben. Das “stimmt doch hinten und vorne nicht” oder “hier liegt überhaupt kein Schnee im Tal” sind da noch die netteren Kommentare. Und ja, das ein oder andere Skigebiet mag bei seinen Schneehöhen etwas aufrunden und schummeln, dagegen sind auch wir nicht gefeit. Allerdings, und das gilt es zu beachten: Wir beziehen unsere Schneehöhendaten direkt von den Skigebieten, die diese selbst erheben. Und diese Schneehöhen beziehen sich grundsätzlich auf die Pisten und nicht das freie Gelände. Und so kann es durchaus sein, dass ein Skigebiet 40 cm Schneehöhe im Tal angibt, obwohl dort, wie aktuell leider sehr oft zu sehen, abseits der Pisten nicht mal mehr ein Klecks Schnee zu finden ist.
Und obwohl die Schneelage aktuell durchaus dürftig ist, der Februar in den Alpen einer der trockensten der Aufzeichnungsgeschichte war und die Temperaturen sehr mild sind, können viele Skigebiete Anfang März noch mit guten Bedingungen und vielen offenen Pisten punkten. Insbesondere bis zum Mittag, denn kalte Nächte lassen die Pisten gut durchfrieren. Klar, wer sich derzeit nach 13 Uhr an Südhängen oder auf den Talabfahrten bewegt, der wird hier jetzt keinen Pulverschnee mehr finden – so viel Wetterverstand sollte man einem Wintersportler zutrauen können.
Die letzten, eher wenig ergiebigen Schneefälle verzeichneten die Alpenregionen Ende Februar und Anfang März. Meist kamen am östlichen Alpenhauptkamm 10-15 cm zusammen, in Südtirol und in Kärnten schneite es bis zu 25 cm (auf der Seiser Alm zum Beispiel am 28.2. rund 20 cm). Und da Ende Februar der meteorologische Winter endete, haben der Deutsche Wetterdienst oder auch das österreichische Geosphere eine umfassende Analyse der Wetterdaten des Winters 2024/25 veröffentlicht. Wie oben erwähnt: Mild, sehr trocken mit einzelnen Kurzphasen großer Niederschläge, so kann man das Ganze wohl zusammenfassen. Wer sich ausgiebig einlesen möchte, wir empfehlen folgende Seiten:
Ein paar Worte zur aktuellen Lage in den Mittelgebirgen: Nach Schneefällen Ende Februar gibt es derzeit noch Skibetrieb in mehreren Skigebieten im Schwarzwald, so zum Beispiel am Feldberg, in Todtnau oder den Skiliften Notschrei, Muggenbrunn, Kalte Herberge, Seibelseckle oder Unterstmatt. Im Sauerland haben noch fünf Skigebiete geöffnet, im Harz derzeit nur noch das Skigebiet am Wurmberg (bis Sonntag), während im Erzgebirge noch einige Skipisten in gutem Zustand sind (u.a. Altenberg, Fichtelberg, Eibenstock, …). So langsam wird es aber eng mit der Schneelage, so dass vielerorts aller Voraussicht nach die letzte Skiwoche angebrochen ist – es sei denn, und dazu unten im Wetterausblick mehr, da kommt in der kommenden Woche doch nochmal ein richtiger Wintereinbruch von Nordosten ins Land gerauscht.
Schneehöhen Deutschland
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Schneehöhen Frankreich
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Eine milde und sonnige Bergwoche endet voraussichtlich am kommenden Sonntag mit einem Tiefdruckvorstoß und kalt-feuchter Luft, die sich von Nordosten in Richtung Alpen bewegen wird. Bis dahin sind die Temperaturen im Norden bei Föhn etwas höher als im Süden, es ist oft wolkenlos und ungetrübter Sonnenschein erwartet die Wintersportler. Die Frostgrenze bewegt sich meist um 2500 Meter Höhe, es ist also mild, aber nicht extrem mild. Ab Freitag könnte Saharastaub die Sicht etwas trüben, wohin genau die Staubwolken aber den Sand aus Afrika transportieren, muss man abwarten. Im Süden Deutschlands und den nördlichen Alpentälern wird es bis Sonntag auf jeden Fall Pullover-, wenn nicht T-Shirt-Wetter geben.
Allerdings, und hier die gute Nachricht: Spätenstens ab Sonntag tut sich was in der Wetterküche. Dann nähert sich ein Tiefdruckgebiet, die Luft wird feuchter und die Wolken wahrscheinlich mehr. Die Niederschlagsmengen sind aktuell noch unsicher, auf jeden Fall wird es ab Sonntag in den Westalpen und am Alpenhauptkamm wieder Schneefälle geben sowie in Deutschland verbreitet einstellige Temperaturen. Auch wenn die neuesten Berechnungen vom Freitag den Kaltluftvorstoß wieder etwas eingebremst haben, kann man doch davon ausgehen, dass ab Sonntag/Montag kühlere Luft Einzug erhält. Spannend dann die Entwicklung in der kommenden Woche: Das sonnige Hochdruckwetter ist im Alpenraum erstmal Vergangenheit, die Diagramme und Modelle zeigen sehr viele Niederschlagssignale, vor allem in den West- und Südalpen und am Alpenhauptkamm. Das europäische Wettermodell berechnet heute (07.03.) bis zum 15.3. zum Teil einen Meter Neuschnee in den Seealpen, Piemont und am südwestlichen Alpenbogen, am Hauptkamm und nördlich davon weniger, aber immer noch zum Teil 30-50 cm bis nächste Woche Freitag.
Detaillierte Infos unten in den Diagrammen und Videos (Stand der Daten: 07.03.2025, 09:00 Uhr)!
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/modellkarten/euro/deutschland/schnee-akkumuliert.html
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/modellkarten/euro/deutschland/schnee-akkumuliert.html
Die Grafik aus der Schweiz zeigt die relative Schneehöhe in der Schweiz im Vergleich zu den letzten Jahren.
Quelle: https://whiterisk.ch/de/conditions/snow-maps/comparative_snow_depth (Stand: 04.03.25, 08:30 Uhr)