Der Berg ruft und mit ihm die Piste. Snowboard und Skigebiete sind nach wie vor beliebte Reiseziele für den Winterurlaub. Allerdings stürzen sich viele Menschen ziemlich unbedarft ins sportliche Geschehen und blenden häufig bestehende Risiken aus. Vor allem beim Snowboarden, beim Skifahren oder beim Rodeln fährt immer die Gefahr mit – mal mehr, mal weniger. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch bei solch riskanten Wintersportarten ausreichend absichern. Wir haben deshalb die wichtigsten Versicherungen für euren nächsten Wintersporttrip hier zusammengestellt.
Wir starten zunächst mit den guten Nachrichten. In den vergangenen Jahren kam es zu immer weniger Unfällen und daher weniger Verletzungen für deutsche Wintersporturlauberinnen und -Urlauber. Laut der aktuellen ASU-Unfallanalyse der Stiftung Sicherheit im Skisport aus der Saison 2019/2020 verletzten sich nur zwischen 36.000 und 38.000 Personen – so wenig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Zu beobachten ist dabei, dass die Unfälle auf der Piste jedes Jahr weiter abnehmen. Es scheint ein Erfolg für die Methoden und Maßnahmen zur Unfallverhütung zu sein, die von der Auswertungsstelle für Ski-Unfälle entwickelt wurden. Dennoch sollten sich Winterurlauberinnen und Winterurlauber nicht leichtfertig auf die Piste begeben und sich ausreichend absichern.
Die wichtigste Versicherung für Wintersportler ist die Unfallversicherung. Selbst erfahrene Wintersporttreibende sind vor Unfällen nicht sicher. Deshalb ist eine private Unfallversicherung durchaus sinnvoll für Snowboard- und Ski-Fahrende.
Sie kommt für Verletzungen auf, die durch einen Unfall entstanden sind. Wenn ihr den Winterurlaub im Ausland verbringt, trägt die Versicherung zudem die Kosten für den Rücktransport nach Deutschland.
Wenn ihr die Versicherung abschließt, solltet ihr darauf achten, dass sie die sogenannte Eigenbewegung mit abdeckt. So sind nicht nur Zusammenstöße mit anderen Personen auf der Piste abgedeckt, sondern auch selbst verursachte Stürze, die in Verletzungen enden. Damit die Versicherung auch wirklich greift, müssen die Kriterien eines Unfalls, die hier nachgelesen werden können, erfüllt sein.
Solltet ihr in der Folge eines Unfalls euren Beruf nicht mehr ausüben können, kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung dafür auf. Die solltet ihr unabhängig von eurem Winterurlaub abgeschlossen haben.
Für Schäden an Dritten müsst ihr in der Regel selbst haften, wenn ihr keine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen habt. Wenn ihr auf der Piste mit eurem Snowboard oder auf Skiern unterwegs seid und es unbeabsichtigt zu einem Zusammenstoß mit einer anderen Person, kommt die Haftpflicht für entstandene Schäden auf. Dazu zählen beispielsweise Schmerzensgeld, Behandlungskosten sowie die kaputte Skiausrüstung. Ihr solltet zwar auf gar keinen Fall alkoholisiert auf den Brettern stehen, aber dennoch greift hier eure Haftpflichtversicherung, wenn ihr einen Schaden verursacht.
Wenn euch beim Abschluss eurer Versicherung eine sogenannte Forderungsausfalldeckung dazu bucht, übernimmt eure eigene Versicherung die Kosten, wenn ihr geschädigt wurdet und die verursachende Person keine Privathaftplicht besitzt.
Nicht unbedingt jeder verbringt seinen Winterurlaub in Deutschland, deshalb ist es wichtig für euch im Ausland über einen ausreichenden Krankenversicherungsschutz zu verfügen. Solltet ihr gesetzlich versichert sein, ist das bereits eine ganz gute Basis, wenn ihr euren Winterurlaub im EU-Ausland verbringt.
Die Europäische Krankenversicherungskarte befindet sich nämlich auf der Rückseite eurer Versicherungskärtchens und bietet euch den gleichen Versicherungsschutz wie den Versicherten des Landes, in dem ihr euch befindet. Hier kann es jedoch sinnvoll sein, den Schutz aufzustocken, da nicht jedes Land in der EU einen so hohen medizinischen Standard hat, wie Deutschland und ihr unter Umständen manche Leistungen selbst bezahlen müsst. Bei Wintersportreisen in Länder außerhalb der EU sollte definitiv eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden.
Ohne Snowboard und Skier funktioniert der Wintersport im Urlaub nicht. Deshalb sollten die Sportgeräte ausreichend abgesichert werden.
Wenn ihr gerne abseits der üblichen Strecken und Skigebiete unterwegs seid, solltet ihr euch dringend um eine Versicherung kümmern, die Bergungskosten mit einschließt. Selbst dann, wenn sie nur sehr selten oder gar nicht genutzt wird, werdet ihr im Ernstfall dennoch froh sein, sie abgeschlossen zu haben. Denn eine Bergung kann ansonsten ziemlich teuer werden.
Mehr als 10.000 Euro kann sie kosten und wird von keiner anderen Versicherung übernommen. Vorteile genießen hier Mitglieder des Deutschen Alpenvereins. Bei ihnen sind die Bergungskosten bis zu 25.000 Euro abgedeckt und zusätzlich ist noch eine Unfallversicherung in der Mitgliedschaft enthalten.
Am Ende kommen doch ein paar sehr nützliche Versicherungen für den nächsten Winterurlaub zusammen. Als Basis dient hier eine entsprechende Unfallversicherung, auch eine private Haftpflichtversicherung ist zu empfehlen, die Schäden an anderen Personen abdeckt. Für Schäden an der eigenen Ausrüstung kommen wiederum andere Versicherungen auf. Am Ende fährt es sich mit einem ausreichenden Schutz deutlich unbeschwerter auf der Piste.