Die aktuelle Situation in Österreich
Die ergiebigen Schneefälle in den letzten Wochen sorgten im Norden Österreichs für anhaltende Probleme: Die Lawinengefahr war vielerorts hoch und beeinträchtigte den Skibetrieb und den Verkehr. Einige Skigebiete mussten aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen werden. Der Fernpass war ebenfalls für mehrere Tage nicht befahrbar.
Große Schneemassen und hohe Lawinengefahr sorgen für anhaltende Probleme in den Skigebieten
Die Schneehöhe in vielen Skigebieten ist seit Neujahr um zwei bis drei Meter angewachsen und brachte einige Probleme mit sich. Zum Beispiel hat sich die Schneehöhe in Filzmoos im Tal von ca. 100 cm am 03.01.2019 auf 280 cm am 13.01.2019 erhöht. Am Berg betrug die Schneehöhe über 400 cm.
- Schneemassen © Zillertal Arena
In vielen Regionen Vorarlbergs, Tirols, Salzburger Land, Steiermark, Oberösterreich und Bayern herrschten besondere Schneeverhältnisse. Besonders der stürmische bis orkanartige Wind verursachte zahlreiche Schneeverwehungen und Schneeverfrachtungen, wodurch die Schneehöhe vereinzelt auf vier bis fünf Meter anstieg. In der Steiermark gab es eine ähnliche Schneelage wie in der letzten Woche über einen kurzen Zeitraum im April 2017, davor 2006, es war also eine besondere Schneesituation.
- Bergbahnmitarbeiter kämpfen gegen die Schneemassen an © Loser Bergbahnen GmbH & Co KG
Deshalb galt in Österreich und den Bayerischen Alpen verbreitet Lawinenstufe 4, über einen kurzen Zeitraum auch die höchste Stufe 5. Mittlerweile hat sich die Schneesituation etwas entspannt und wird mit der Stufe 3, erhöht eingestuft. Es wird weiterhin empfohlen, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen. Alle geöffneten Skipisten werden täglich von Experten auf ihre Sicherheit kontrolliert. Die verbleibenden Sperrungen von Pisten oder Straßen sollten daher unbedingt ernst genommen werden.
Überblick über die Einschränkungen im Skibetrieb
Die angespannte Lage hatte viele sicherheitstechnische Auswirkungen auf den Skibetrieb und den Verkehr in Österreich. Hier die verbleibenden Skigebiete Österreichs mit nennenswerten Einschränkungen (Stand Freitagvormittag, 18.01.2019):
Vorarlberg
Kleinwalsertal/Oberstdorf (D)
- Skibetrieb hat sich meist normalisiert
- Am Nebelhorn einige gesperrte Pisten im Gipfelbereich
Ski Arlberg
- Straßen zwischen Lech und Warth gesperrt
- Eingeschränktes Lift-und Pistenangebot im Bereich Valluga
- Klösterle seit Mittwoch wieder in Betrieb, aber noch einige Einschränkungen
Damüls Mellau
- Skibetrieb wird wieder aufgenommen, wenige gesperrte Pisten
Silvretta Montafon
- Wenige geschlossene Pisten
- Tief verschneite Ortschaften im Skigebiet Lech-Zürs © Lech-Zürs Tourismus GmbH
Tirol
Galtür, Kappl
- Zufahrtsstraßen nach Galtür wieder freigegeben
- Wenige gesperrte Pisten in Kappl und Galtür
Ischgl
- Zufahrtsstraße nach Ischgl wieder offen
- Skibetrieb hat sich normalisiert
Serfaus - Fiss - Ladis
- Einschränkungen im Bereich der Lazidpisten und Obere Scheidbahn
Kaunertaler Gletscher
- Gletscherstraße nicht geöffnet, kein Skibetrieb am Kaunertaler Gletscher
Pitztaler Gletscher und Rifflsee
- Zufahrtsstraße seit Mittwochfrüh wieder geöffnet
- Normalbetrieb am Pitztaler Gletscher und Rifflsees
Obergurgl/Hochgurgl
- Straße zwischen Zwieselstein und Obergurgl/Hochgurgl wieder befahrbar
- Normalbetrieb in Obergurgl/Hochgurgl
Sölden
- Gletscherskigebiet wieder geöffnet und smot herrscht Normalbetrieb
Stubaier Gletscher
- Zufahrtsstraße wurde Mittwochmittag geöffnet, Skibetrieb wieder aufgenommen
- Eingeschränktes Lift-und Pistenangebot, geschlossene Lifte und Pisten im Bereich Gaisskarferner, Daunscharte und Daunjoch
Schlick 2000
- Liftbetrieb hat sich normalisiert
Hintertuxer Gletscher
- Zufahrtsstraße zum Gletscher seit Donnerstagmorgen freigegeben
- Talabfahrt Schwarze Pfanne geschlossen
Kaltenbach/ Hochfügen
- Landstraße von Fügen nach Hochfügen wieder befahrbar
- Liftbetrieb hat sich im Hochzillertal normalisiert
Zillertal Arena
- Alle Pisten und Lifte sind offen
Kitzbühel
- Verbindungslifte zwischen Kitzbühel, Jochberg und Resterhöhe wieder geöffnet
- Kitzbühel Horn: eingeschränktes Lift-und Pistenangebot
Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental
- Es herrscht seit Mittwoch wieder Normalbetrieb, wenige geschlossene Pisten
Salzburger Land
Saalbach - Hinterglemm - Leogang - Fieberbrunn
- Liftverbindung zwischen Fieberbrunn und Hinterglemm wieder geöffnet
- Wenige geschlossene Pisten
- Autostraße bei Viehhofen wieder befahrbar
Wildkogel
- Im Skigebiet herrscht wieder Normalbetrieb
Maria Alm/Hochkönig
- Keine Sperrungen von Liften und Pisten bekannt
Wagrain
- Viele Lifte und Pisten wieder befahrbar
Reiteralm
- Einschränkungen wurden aufgehoben
Großarl/Dorfgastein
- Verbindungslifte am Fulseck wieder offen
Dachstein West
- Verbindungslifte an der Zwieselalm und Riedlkopf wieder geöffnet
Weißsee Gletscherwelt
- Stubachtal Landstraße seit Mittwochnachmittag für den Verkehr freigegeben
- Aktuell Vorbereitungsarbeiten im Skigebiet und deshalb noch kein Skibetrieb
Steiermark
Dachsteingletscher
- Gletscherskigebiet bleibt vorerst geschlossen
Loser-Altaussee
- Totalsperre der Zufahrtsstraße zum Skigebiet wurde am Donnerstag aufgehoben
- Skibetrieb seitdem möglich, einige gesperrte Pisten
Hinweis: Diese Übersicht spiegelt nicht alle Einschränkungen im Skibetrieb Österreichs wieder.
- Die Bergstation der Doppelsesselbahn ist tief verschneit © Loser Bergbahnen GmbH & Co KG
Die Lawinenlage ist weiterhin erhöht am Freitag
Am Freitag gilt die Lawinengefahr 3 (erhöht) in vielen Skigebieten. Trotzdem bleiben einige Einschränkungen weiterhin bestehen. Die Lage in den Skigebieten sollte sich allerdings in den nächsten Tagen vollständig normalisieren. Die Lawinenlage könnte sich bei starken Neuschneefällen in den nächsten Wochen nochmals zuspitzen. Wie außergewöhnlich die letzten Tage waren, zeigt die Historie der Lawinenstufe 5, die am Montag, dem 14.01.2019, in Tirol galt: Die höchste Stufe 5 wurde in Tirol in den letzten 20 Jahren nur zweimal ausgerufen - letzten Winter über einen sehr kurzen Zeitraum und im Jahrhundertwinter 1998/1999.
Wie sich die Wetterprognosen weiterentwickeln, kann im Schneebericht verfolgt werden.
Zu den Statements aus den Skigebieten