Bruder Fritschi, König Rabadan, Prinz Karneval heißen die verschiedenen Hauptakteure, die während der Schweizer Fasnacht das Zepter in die Hand nehmen. Mit viel Getöse, lauter Musik und unheimlichen Kostümen treiben Guggenmusiker und traditionell Kostümierte ab dem 19. Februar 2022 den Winter aus.
Am Beginn des eigentlichen Luzerner Fastnachtsgeschehens, das vom 11 bis 24. Februar 2023 die ganze Stadt beherrscht, steht die Figur des Fritschi. Bruder Fritschi ist das imaginäre Oberhaupt der größten und ältesten Zunft Luzerns, der Zunft zu Safran, die um 1400 gegründet wurde. Die Fastnacht beginnt am "SchmuDo", dem Schmutzigen Donnerstag um 5 Uhr morgens. Ein Boot mit Bruder Fritschi an Bord fährt vom Vierwaldstättersee in Luzern ein. Nach seiner Ankunft gibt dann der "Urknall" der Guggenmusik und allen Fastnächtlern das Signal zum Start.
Ein wesentliches Element der Luzerner Fasnacht sind die "Guuggemusige", verkleidete und maskierte oder geschminkte Gruppen, die mit ihren Blech- und Schlaginstrumenten für wild-rhythmische Stimmung sorgen.
Fasnachtsfans finden in der Schweiz auch nach Aschermittwoch noch viele Möglichkeiten, am ausgelassenen Faschingstreiben teilzunehmen.
So beginnt die Bieler Fasnacht im Westen der Schweiz mit der "Charivari" in der Altstadt. Bei einem Wettbewerb versuchen sich die Guggenmusiken mit originellen Beleuchtungen und Laternen zu überbieten.
Danach wird Prinz Karneval auf dem Burgplatz inthronisiert. Der Bieler Stadtpräsident übergibt für fünf Tage den "Schlüssel" der Stadt Biel an den Narrenprinzen. Danach Altstadtfasnacht in der Bieler Gastronomie.
Anschließend folgt die traditionelle Fasnacht bis zum 26. Februar mit Platzkonzerten, einem großen Umzug, regem Betrieb in den Restaurants und Fastnachtskellern sowie den Cliquen-Zelten und -Wagen.
Jeweils am Donnerstag nach Aschermittwoch wird die seit 1982 bestehende Bärner Fasnacht beim Chäfigturm eröffnet. Dabei wird die traditionelle, bereits im Mittelalter präsente Fastnachtsgestalt, der Fasnachtsbär, befreit. Danach tanzt der Bär – bis zum Sonntagmorgen mit den Bernern und Bernerinnen.
Verschiedene Highlights sorgen beim ZüriCarneval vom 24. bis 26. Februar 2023 für Fastnachtsstimmung, wenn traditionelle Guggen- und Brauchtumsfasnacht, Monsterkonzert, Jazzmatinée und Konzerte stattfinden. Höhepunkt ist die große Straßen-Show für alle, die Glitter, verrückte Kostüme und Musik lieben.
Punkt 4 Uhr morgens, am Montag nach Aschermittwoch, gehen in der ganzen Stadt die Lichter aus und die drei schönsten Tage im Jahr beginnen mit dem traditionellen Basler Morgenstreich. Das einzige Licht kommt von den Laternen der Cliquen (Fastnachtsgruppen), die darauf ihre Themen präsentieren. Vor den Cliquen wird eine bis über drei Meter hohe Zuglaterne getragen oder auf einem Wagen gerollt.
Auf den vierten Stundenschlag setzen sich die Cliquen in ihren individuellen Kostümen – meist zusätzlich mit kunstvollen Kopflaternen – in Bewegung. Musizierend geht es dann kreuz und quer durch die verdunkelte Innenstadt.
Die Zuschauer genießen die traditionellen Fastnachtsspeisen: Mehlsuppe und Zwiebel- (Zwiebelkuchen) oder Käsewähe (ein pikanter flacher Kuchen mit Käse).
Auch in der Tessiner Hauptstadt Bellinzona beginnt der Karneval nach römischem Ritus am Donnerstag, 16. Februar 2023 mit der Übergabe der Stadtschlüssel an König Rabadan. Es ist das Zeichen zum Auftakt der Festlichkeiten, die bis zum 21. Februar 2023 andauern.